Henschel Obus 22
Typ |
Elektrische Ausr. |
Einsatzzeitraum |
Einsatz als historisches Fahrzeug |
Leistung |
Fahrgestell-Nummer |
HS 160 OSL |
Kiepe / BBC |
1962 - 1986 |
1987-2003 und ab 2019 |
90 kW |
115840 |
km-Leistung heute: > 1,408 Mio.
km
Besonderheiten:
- 16 t zul. Gesamtgewicht, 8,4 t
Leergewicht, selbsttragende
Aluminium-Leichtbauweise
- Obus 22 wurde 1962 (zeitgleich mit Obus
21) zu einem
Preis von ca. DM 110.000.- beschafft. Dabei kamen, wie bei den ein bzw. zwei Jahre
früher beschafften fünf Henschel-Obussen (16-19, 20), zum Teil vorhandene
BBC-Komponenten (Doppelkollektor-Fahrmotor, Stromabnehmer) zum
Einsatz.
- Luftfederung (Führung der Achsen durch
Blattfedern)
- druckluftunterstützte Handbremse,
Bosch-Druckluftscheibenwischer
- Zentralschmierung
- hydraulische Lenkhilfe (Ölpumpe über Riemen
von Fahrmotor angetrieben)
- Widerstandssteuerung über
elektropneumatisches Schützenschaltwerk und Nockenelemente-Steuerschalter
(Kiepe)
- Widerstands-Nutzheizung
- Langkau Isolationswächter
- In den ersten Betriebsjahren wurden die HS 160
OSL (16-22) mit werksseitig nicht vorgesehenen Bugklappen ausgerüstet, um
den Kiepe-Fahrschalter auch von vorne zugänglich zu machen.
- Die Obusse 20-22 waren mit integrierten
seitlichen Linienanzeigen ausgestattet, die jedoch nie benutzt wurden. Wie
bei allen anderen Wagen fand ein Steckschild im letzten Seitenfenster
Verwendung.
- Kilometerleistung bis zur betrieblichen
Außerdienststellung: mehr als 1,4 Mio. km! Obus 22 wurde 1986 noch
gelegentlich in der Frühspitze eingesetzt.
- Als letzte Vertreter der HS160OSL waren 1986 noch die
Wagen 21 und 22 vorhanden. Aus Teilen beider Fahrzeuge entstand dann der
"neue" 22er.
- Obus 22 wurde als historisches Fahrzeug des SVE
erhalten, um für Privatfahrten und Sondereinsätze (bspw. am Bürgerfest)
zur Verfügung zu stehen. Leider durfte er später nicht mehr auf der
Zollberg-Steigungsstrecke (s. Foto unten) eingesetzt werden, da die
Bremswiderstände bei elektrischer Dauerbremsung überlastet werden.
- Obus 22 wurde mittels Rockinger-Kupplung für die
Zugbildung mit einem weiteren historischen Fahrzeug, einem Kässbohrer
PA4 Anhänger (s. Fzg.liste Obus- und Omnibusanhänger), versehen.
Dieser wurde ab 1990 vom Verein
Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V. (SHB) restauriert, jedoch
nicht fertiggestellt. Die Kupplung wurde 2022 demontiert und die originale
Schleppöse wieder angebracht.
Obus 22 wurde am 25. September 2003
abgemeldet und am 21.02.2004 unter der Obhut des SHB zum SSB-Betriebshof
Bad Cannstatt überführt. Ab 14.05.2005 waren Obus 22 und der Kässbohrer-Anhänger PA 4 im SHB-Museum Zuffenhausen ausgestellt
und nach dem Auszug des Straßenbahnmuseums dort weiterhin abgestellt. Am 5. September 2009 gelangte der Obus aus Platzgründen wieder zum SVE nach Esslingen.
Die Restaurierung
des historischen Obusses ist seit Ende 2013 im Gange. Im Frühjahr 2019 wurde
die Fahrbereitschaft wieder hergestellt und der Obus wieder zugelassen. Der Aufwand wurde gemeinschaftlich
vom SHB, dem SVE und weiteren Obus-Freunden geleistet.
Ab Juli 2019 werden regelmäßig Fahrten mit
Obus 22 angeboten. Alle Infos dazu hier.
Bildergalerien
und aktuelles
Bilder
von den Fahrten am 07.07.2001 (Esslinger Bürgerfest)
Bilder
von den Fahrten am 10.11.2002 (40 Jahre Obus 22)
Bilder
von den Fahrten am 05.07.2003 (Esslinger Bürgerfest)
Obus
22 verlässt Esslingen am 21.02.2004
Technische
Daten
Der
Kiepe-Steuerschalter von Obus 22

Obus 22 nimmt am 16.05.1987 frisch
aufgearbeitet an den Feierlichkeiten zu 75 Jahre ÖPNV in Esslingen
teil
Foto: J. Lehmann

Obus 22
(HS160OSL / Kiepe, Bj. 1962) am 21.11.91 im Stadtteil Zollberg
Foto: R. Kiebler

Armatur von Obus 22 am 21.11.91
mit Kilometer-Stand 1.403.704

Fahrerplatz
von Obus 22
(Zahltisch und Entwerter entfernt,
Weichenfunk-Schalter eingebaut)
 Obus
22 am 03.07.1999 (Bürgerfest) am Bahnhof Esslingen
Foto: R. Maggi
 Obus
22 am 03.07.1999 (Bürgerfest) am
Charlottenplatz
Foto: R. Maggi

Obus 22 am 21.09.2003 während der
letzten Fahrt vor der Restaurierung, die erst 10 Jahre später begann Foto: R. Maggi

Obus 22 am 14.07.2019 während der
ersten öffentlichen Fahrt nach der Wiederinbetriebnahme 2019 Foto:
P. Zipf
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